Drucken

Fuchsientreppe 1Erleben Sie eine bunte „Fuchsienwelt“ mit vielen visuellen Verkaufshilfen und Informationen über diese wunderschönen und dankbaren Pflanzen.
Interessant ist es auch, einmal einen Blick auf die nächsten Verwandten der Fuchsien zu werfen. Haben Sie gewusst, dass unsere geliebten Fuchsien zur Familie der Nachtkerzengewächse (Onagraceae) gehören und nicht zu den Nachtschattengewächsen? Nachtkerzen kennt fast jeder, ohne die Verwandtschaft zur Fuchsie zu ahnen.

Das Weidenröschen (Epilobium angustifolium), eine rosarot blühende Wildstaude auf Kahlschlägen und am Waldrand, ist ebenfalls eine botanische Schwester der Fuchsien. Im Garten haben davon in letzter Zeit weiss oder rosa blühende Varianten ihre Liebhaber gefunden. Aber Vorsicht: Sie gelten als Zwischenwirt für den gefürchteten Fuchsienrost und sie neigen zum Wuchern.

Die Kehrseite - Fuchsien zwischen zwei Blühphasen
Die Fuchsie ist ein Blühwunder, das uns immer wieder beeindruckt. Vom Blühbeginn im Juni bis zum Ende der ersten Blüte Anfang August schüttet sie ihre Blütenpracht regelrecht aus und lässt ihre Betrachter zu Fuchsienfreunden werden.
Danach im August hat sie eine Blühpause, in der die Fruchtknoten zu Früchten heranwachsen. Die Blüten welken, Blätter werden gelb und die Anfälligkeit für Schädlinge und Krankheiten ist erhöht. Dann heisst es: Putzen!
Bei vielen Pflanzen müssen Blüten und Fruchtknoten abgeschnitten werden. Mit einer kleinen Schere und einem Korb rückt man dem "Verblühten" zu Leibe.
Die meisten Fuchsien stehen jetzt ohne Blüten da, wahrlich kein erfreuliches Bild.
Doch nach ein paar Tagen sind sie wieder so schön wie zuvor, bis wir im Oktober zur Überwinterung Blüten und Blätter abziehen müssen.

Fuchsien überwintern:

Beim Herbstschnitt werden alle Blätter entfernt und die Pflanzen 1/3 zurückgeschnitten.
Die Auswahl der Winterquartiere erfolgt nach Luftfeuchtigkeit und Frostsicherheit im Verhältnis zu Licht und Temperatur. Ideal sind dunkle Räume mit mittlerer Luftfeuchtigkeit (um 70 %) und Temperaturen nicht über +6°C. Bei höheren Temperaturen wird volles Tageslicht oder eine künstliche Lichtquelle erforderlich. Unbedingt weisse Wassertriebe entfernen.

Die Winterpflege beschränkt sich auf ein- bis dreiwöchentliche intensive Kontrolle auf Schädlingsbefall und Ballenfeuchtigkeit. Im Frühjahr die Pflanzen nochmals 1/3 zurückschneiden, hell stellen und wieder antreiben.    

Stärken statt spritzen:
Was für den Menschen zutrifft, gilt auch für Fuchsien, Kräuter und Gartenpflanzen: Wenn es geht, erspart man sich Unpässlichkeiten und Krankheiten und setzt lieber von vornherein auf Stärkung und auf Abwehrkraft. Für Bio-Gärtner gehören daher Stärkungs- und Vorbeugemittel seit eh und je zum Pflege-Repertoire. Seit langem haben sich im Hausgarten und auf dem Balkon Pflanzen-Stärkungsmittel bewährt.Nachstehend haben wir für Sie ein eine kleine Auswahl von Pflanzen-Stärkungsmitteln zum Selbermachen zusammengestellt.

Ackerschachtelhalmbrühe:
Sie stärkt die Zellwände und wirkt vorbeugend gegen Pilzkrankheiten wie Rost, Schorf, Mehltau oder Monilla an Obstgehölzen, Braunfäule bei Fuchsien, Dahlien, Tomaten, Kartoffeln usw. Schwarzflecken- und Blattfallkrankheit bei Beerenobst sowie gegen Spinnmilben an Zierpflanzen und Gemüse:
1,5 kg frisches oder 200 g getrocknetes Kraut in 10 Liter Wasser 24 Stunden einweichen, danach 1 Stunde lang kochen, abkühlen lassen und durchsieben
1:5 mit Wasser verdünnen. Bei trockenem, sonnigem Wetter über die Pflanzen spritzen. Vom Frühling bis zum Spätsommer regelmässig wiederholen.
Bei hohem akutem Befallsdruck durch Pilzinfektionen an 3 Tagen hintereinander spritzen.
Ackerschachtelhalmbrühe lässt sich auch mit Brennnesseljauche mischen.

Knoblauchjauche:
Dient der Kräftigung der Pflanzen gegenüber Pilzkrankheiten:
500 g frische Knoblauchzehen oder 500 g Zwiebeln und Knoblauch gemischt mit 10 Liter Wasser ansetzen, bis die Flüssigkeit vergoren ist, dabei jeden Tag kräftig durchrühren. Im Verhältnis 1:10 mit Wasser verdünnen und über die Pflanzen sprühen oder in den Wurzelbereich giessen.

Verwendung von Steinmehl:
Steinmehl möglichst dünn über die Blätter stäuben. Es härtet Blätter und Triebe gegen Pilzkrankheiten ab., zudem schützt es auch vor Schneckenfrass.

Kompost-Extrakt:
Kräftigt und nährt die Pflanzen und beugt bei Erdbeeren gegen Grauschimmel und an Fuchsien, Dahlien, Kartoffeln und Tomaten gegen Kraut- und Braunfäule vor: Zwei bis drei Monate alten Kompost, am besten aus Rinder- oder Pferdemist, im Verhältnis 1:5 bis 1:10 mit Wasser vermischen und 1-2 Wochen stehen lassen. Absieben und ausbringen.

Wie setzt man Stärkungsmittel richtig ein?
Pflanzenstärkungsmittel nehmen nicht direkt Einfluss auf Krankheiten und Schädlinge. Es sind keine Pflanzenschutzmittel, die bereits entstandenen Schaden im Nachhinein begrenzen. Pflanzenstärkungsmittel wirken im Vorfeld und müssen daher vorbeugend eingesetzt werden. Wiederholen Sie die Behandlung alle 8 bis 14 Tage.

Bei Pflanzen, die mit schwierigen Bedingungen zurechtkommen müssen, erzielt man in der Regel eine deutlichere Wirkung als bei Pflanzen, denen es bereits sehr gut geht. Widerstandsfähige, robuste Sorten sind mit Stärkungsmitteln leichter zu schützen als hochanfällige.

Experimentieren Sie: Ein und dasselbe Mittel kann bei verschiedenen Kulturen unterschiedlich gut durchschlagen. Die Wirkung hängt ausserdem von den übrigen Anbaubedingungen ab, wie Witterungsverlauf, Wasser- oder Nährstoffversorgung. Wenn massive Schädlings- oder Krankheitswellen drohen, helfen Stärkungsmittel die Pflanzen länger gesund zu erhalten oder sorgen dafür, dass die Pflanzen weniger stark zu leiden haben.

Pflanzenschutz vor 80 Jahren: (Entwickelt von Johann Bärtschi, Gründer der Dahlienschau)
Bartschi Insektizid 1930